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Die Ortsgemeinde - eine politische Besonderheit im Kanton

1100
Zivil- oder Ortsgemeinden entwickeln sich in der Schweiz bereits im Mittelalter, als die Dörfer beginnen, das zivile Leben in ihren Grenzen selbst zu organisieren. Der Gemeinde gehört die so genannte Allmend, der gemeinsame Boden, der Äcker, Weiden und Wälder umfasste und von den Gemeindebürgern bewirtschaftet wird. Die Gemeindebehörde ist zuständig für die Kontrolle des Zuzugs und die Einbürgerungen. Daneben obliegen ihr so wichtige Aufgaben wie die Feuerwehr, die Trinkwasserversorgung und die Sicherheit. Im Lauf der Zeit verschwinden in der Schweiz aber die meisten Zivilgemeinden wieder.

Anders in Balgach: Hier bleibt die Zivilgemeinde als Ortsgemeinde bestehen und nimmt noch immer wichtige Aufgaben wahr. Entstanden ist sie bereits um 1100, als die ersten Siedler des Hofes Balgach (Palgaa) den Boden ausserhalb des Hofes allen Einwohnern zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stellen. Diesen Grundbesitz kann die Ortsgemeinde über die Jahrhunderte bewahren. Heute besitzt sie etwa 300 Hektaren oder 44 Prozent des Bodens der Gemeinde Balgach. Mit diesem Grundbesitz sind auch ihre heutigen Aufgaben verbunden.


Bild: Der Tratthof in Balgach ist im Besitz der Ortsgemeinde.
Tratthof