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Die Autobahn als Rheintaler Lebensader

1964
Die Periode von 1950 bis in die Gegenwart ist geprägt von einem markanten Anstieg der Mobilität, insbesondere der Automobilität. 1940 sind im ganzen Kanton St. Gallen erst bescheidene 2900 Motorfahrzeuge registriert, 60 Jahre später sind es 209'000.

Als eine Antwort auf das Mobilitätswachstum baut der Kanton St. Gallen sein Strassennetz kräftig aus. Grosse Hoffnungen setzt er dabei auf den Autobahnbau. Durch die gute Einbindung in das Nationalstrassennetz hofft der Kanton seine wirtschaftliche Randlage teilweise wettmachen zu können. Besonders wichtig für die St. Galler Regierung ist der rasche Bau der Autobahn von St. Margrethen durch das Rheintal und den San-Bernardino-Strassentunnel. Diese Strasse soll die Wirtschaftsräume Süddeutschlands und Norditaliens besser mit der Ostschweiz verknüpfen.

Nach intensiver Lobbyarbeit beginnt der Kanton St. Gallen bereits 1958 mit dem Bau einer Hochleistungsstrasse – zunächst noch auf eigene Kosten. Wenig später aber wird das Projekt zur Nationalstrasse aufgewertet. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen wird die Autobahn entlang dem Rhein geführt. Dadurch geht kaum wertvolles Siedlungs- und Landwirtschaftsland verloren. Dafür muss der herrliche Auenwald, der die Rheinufer säumt, weichen. 1964 kann die Autobahn eröffnet werden. Sie ist heute für Balgach eine unverzichtbare Lebensader.